Aktueller Armutsbericht der Bundesregierung verdeutlicht die Gerechtigkeitslücke in unserer Gesellschaft

Jessica Kaußen, Regionsfraktion

Der Paritätische Gesamtverband kommentierte Anfang März den aktuellen Entwurf 6. Armutsbericht der Bundesregierung. Der vorliegende Entwurf bestätigt den Trend der wachsenden ungleichen Einkommens- und Vermögenverteilung in der Bundesrepublik.

“Die obere Hälfte der Verteilung verfügte über 70 Prozent aller Einkommen, die untere Hälfte über 30 Prozent. Die Vermögen sind sogar noch ungleicher verteilt: “Haushalte in der oberen Hälfte der Verteilung besaßen etwa 97,5 Prozent, Personen etwa 99,5 Prozent des Gesamtvermögens”.

Eine der Kernaussagen des Berichts ist, dass es zu einer fortschreitenden Polarisierung der Einkommens- und Vermögenslagen kommt: “Sowohl die unterste soziale Lage ‘Armut’ als auch die oberste Lage ‘Wohlhabenheit’ sind von Anteilswerten von jeweils 4 Prozent auf 11 bzw. 9,1 Prozent gestiegen, m.a.W.: Haben die Pole der Verteilung Mitte der 1980er Jahre noch 8 Prozent der Bevölkerung umfasst, fanden sich dort im letzten Beobachtungszeitraum 20 Prozent.”

Die Entwicklung der Ungleichheit in Deutschland ist zutiefst besorgniserregend fast der Paritätische zusammen: Die soziale Polarisierung zwischen Arm und Reich nimmt zu, die "Mitte" schrumpft, Armutslagen verfestigen sich und aus Armut führen nur wenige Wege hinaus. Der Bericht zeigt auch dramatische Effekte der Agenda-Reform.