Amira Mohamed Ali (MdB): „Küken aufziehen, nicht töten“

Am Donnerstag, den 13.6. entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, dass männliche Küken nach dem Schlüpfen weiterhin getötet werden dürfen. Amira Mohamed Ali, Sprecherin für Tierschutz der Fraktion DIE LINKE bedauerte die Entscheidung: „Das millionenfache Töten von Küken wegen ein paar Cent Ersparnis pro Ei ist barbarisch. Damit muss Schluss sein“, forderte die Abgeordnete. „Das Gericht hätte im Hinblick auf das Staatsziel Tierschutz anders entscheiden müssen. Ich bin offen gesagt fassungslos.“

Mohamed Ali fordert ein Aufzuchtsgebot und die Umstellung auf Zweitnutzungsrassen. Bei diesen Zuchtlinien können auch männlichen Tiere für die Fleischproduktion genutzt werden. „Zahlreiche Erzeugergemeinschaften verfahren bereits heute so. Laut einer Auswertung der Verbraucherzentrale Niedersachsen kann die Aufzucht aller Küken bereits ab einem Mehrpreis von 3 Cent pro Ei realisiert werden.“, berichtet Mohamed Ali. Die Preisspanne liegt aktuell zwischen 3 und 28 Cent pro Ei.

Die Abgeordnete ist überzeugt, dass viele Bürger bereit sind diesen Preis für mehr Tierwohl zu bezahlen, auf Grund ihrer finanziellen Situation aber nicht können: „Deshalb brauchen wir höhere Löhne, Renten und Sozialleistungen“, sagt Mohamed Ali. „Außerdem fehlt es an flächendeckender Verfügbarkeit der Eier für die keine männlichen Küken getötet werden.“

Letztendlich ginge es nicht nur um die Aufzucht von Küken, sondern um die Haltungsbedingungen, sagt die Abgeordnete. „DIE LINKE will erreichen, dass die Tiere ausreichend Platz im Stall und Auslauf im Freien haben“, so Mohamed Ali.


Amira Mohamed Ali wurde 1980 in Hamburg geboren. Sie ist Rechtsanwältin und wurde 2017 über die niedersächsische Landesliste der Partei DIE LINKE in den Bundestag gewählt. Dort ist sie die verbraucher- und tierschutzpolitische Sprecherin ihrer Fraktion und ist Mitglied in den Ausschüssen für Recht und Verbraucherschutz sowie für Ernährung und Landwirtschaft.