Impfkampagne läuft nur schleppend an. Dringende Verbesserung der Kampagne ist jetzt vordringliche Aufgabe der Region Hannover

Jessica Kaußen, Regionsfraktion

Obwohl die Auswirkungen der Corona-Pandemie medizinisch und gesellschaftlich verheerend sind, kommt die Impfkampagne auch in Hannover nur äußerst schleppend voran.

Derweil sorgen auch Lieferengpässe der Vakzine dafür, dass die Impfkampagne nicht richtig in Schwung kommt, wie die Neue Presse (NP) vom 25.1.2021 berichtet. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Engpasses bei der Lieferung von Impfstoff revidieren Stadt und Region Hannover ihre Erwartungen zum weiteren Fortschritt der Corona-Impfungen. Bislang haben mehr als 10.000 Bewohner*innen sowie Pflegekräfte in Alten- und Pflegheimen in der gesamten Region die erste von zwei notwenigen Impfungen gegen das Coronavirus erhalten – nahezu die Hälfte der Menschen in dieser Zielgruppe. Stadt und Region gehen jedoch davon aus, dass sich die Erstimpfungen in den Einrichtungen bis in den Februar hineinziehen und nicht wie gehofft Ende Januar abgeschlossen werden.

Seit Mittwoch, 20. Januar 2021, werden zudem die zweiten Impfungen an diejenigen verabreicht, die vor drei Wochen die erste Injektion erhalten haben. Da der Schutz nur mit zwei Impfungen vollständig gewährleistet ist, haben diese Impfungen für Stadt und Region Priorität. Der Impfstoff für diese Impfungen ist gesichert. Ob der Start für die Impfung von über 80-Jährigen im gemeinsamen Impfzentrum am Messegelände wie geplant am 1. Februar 2021 stattfinden kann, ist indes noch offen, meldete diese Woche die Region Hannover.

Dass die Gruppe der 80-Jährigen, die nicht in Heimen wohnen die notwendigen Impfungen erhalten, muss jedoch ebenfalls dringend gewährleistet werden, erklärt die Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion, Jessica Kaußen.  Richtig ist, dass in unserer Region fast jede fünfte Infektion in Einrichtungen der Alterspflege zu registrieren ist (vgl. NP vom 22.1.2021). Dass Infektionsgeschehen außerhalb der Einrichtungen nicht aus den Augen zu verlieren, sei aber wichtiger Bestandteil der Gesundheitsprotektion, so Kaußen weiter. Auch in den Umlandgemeinden der Region Hannover sorgen die Verzögerungen für Unmut.

Die Kommunen sind nun für die Infopost zum Impftermin zuständig, da die Infokampagne des Landes von zahlreichen Pannen überschattet wurde. Allerdings warten die Kommunen immer noch auf die Musterbriefe des Landes, um diese dann an die Risikogruppe der über 80-Jährigen zu versenden. Sodann würden die Kommunen die Briefe mit Ergänzungen, etwa zu lokalen Lage der Impfzentren, weiterleiten. So berichtet es die Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 22.1.2021.

Gerade bei zu Hause lebenden Senior*innen ist die Verunsicherung über die Möglichkeit eine Impfung zu erhalten derweil sehr groß. Mit einer Anfrage an die Verwaltung lässt die Fraktion Die Linke gerade klären, wie ein durchgängiger und kostenloser Fahrdienst zu den Impfzentren gewährleistet werden kann. Bereits der Seniorenbeirat der Gemeinde Wedemark hatte kritisiert, dass Ältere voraussichtlich selbständig zum Messegelände fahren müssen. Unzumutbare Zustände für Jessica Kaußen.

Dass die Impfkampagne so dilettantisch anliefe, sei ein Skandal, erklärte Kaußen abschließend. Vor allen Dingen vor dem Hintergrund, das die mutierte Corona-Variante wahrscheinlich bereits in der Region Hannover nachgewiesen werden kann, wie die lokale Presse aktuell berichtet.