Politiker/innen genehmigen umstrittenes Einzelhandelsprojekt "Aue Süd"

Michael Fleischmann

Die Regionsversammlung hat gegen die Stimmen der Linksfraktion grünes Licht für das Burgdorfer Einzelhandelsprojekt „Aue Süd“ gegeben. Danach darf die Stadt am südöstlichen Stadtrand einen zentralen Versorgungsbereich mit großen Lebensmittelgeschäften und Dienstleistern errichten...

...Dagegen protestieren Kaufleute aus der Innenstadt. Martin Polch, Leiter des Arbeitskreises City beim Stadtmarketing Burgdorf, und Ulrich Wegener, Vorstandssprecher des Aktionskreises Einkaufsstadt Burgdorf, befürchten einen Kaufkraftabfluss aus der Innenstadt und weitere Geschäftsschließungen.

Die in der Innenstadt ansässigen, vielfach inhabergeführten Geschäfte leiden schon heute unter Kaufkraftverlusten und sinkender Attraktivität durch große Geschäfte am nordwestlichen Stadtrand wie Expert, Rossmann, Edeka und verschiedene Arztpraxen. Hinzu kommt der wachsende Druck durch den Onlinehandel. Mehr als 20 namhafte Unternehmen - darunter Aldi, C&A, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Mercado, die Parfümerie Lehmann-Rentsch oder Möbel-Beinsen - haben ihren Geschäftsbetrieb in der Burgdorfer Innenstadt schon eingestellt. Eine Nachvermietung kann nur auf niedrigem Niveau, sprich an Tedi, Mäc Geiz oder Telefonladen erfolgen - oder die Gebäude bleiben leer.

„Der neue Versorgungskern am südöstlichen Stadtrand wird zusammen mit der schweren Wirtschaftskrise für noch mehr zugeklebte Schaufenster in der Innenstadt sorgen“, kritisierte der Burgdorfer Regionsabgeordnete Michael Fleischmann (Linke) in der Regionsversammlung. „In Sonntagsreden geht es immer viel um Innenstadtentwicklung, aber in der Praxis passiert das Gegenteil.“ Der Burgdorfer CDU-Regionsabgeordnete Oliver Brandt warf ihm daraufhin „Schwarzmalerei“ vor.

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