8. März ist Frauen*Streiktag

Rosen, wie andere Parteien und Organisationen sie verteilen, haben nur symbolischen Charakter und erwecken den Anschein, dass Dankbarkeit allein genug wäre. Sie bringen aber keine strukturellen Veränderungen, die zur Erreichung von Gleichberechtigung notwendig sind.

Für uns bedeutet der 8. März, dass auf die tatsächlichen Probleme von FLINTA* aufmerksam gemacht wird. Wir streiken, weil wir auch im 21. Jahrhundert von Gleichberechtigung noch meilenweit entfernt sind.

WOFÜR STREIKEN WIR?

FLINTA* werden schlechter bezahlt, verrichten öfter unbezahlte Sorge- oder Care-Arbeit und sind häufiger von häuslicher und sexueller Gewalt betroffen.

Wir streiken daher für eine gewaltfreie Welt, tatsächliche Wertschätzung und Unabhängigkeit.

WIR ERHEBEN UNSERE STIMME FÜR DIE FRAUEN UND FLINTA*, DIE IHR ZUM SCHWEIGEN BRACHTET!

Geschlechtsbezogene Gewalt ist ein großes Problem. Weltweit nimmt die Gewalt an Frauen zu und die WHO stuft Gewalt an Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen ein. Jede dritte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt. Aus Scham und Angst sprechen Betroffene selten darüber.

139 Frauen wurden in Deutschland im Jahr 2020 von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Die Dunkelziffer dieser Femizide ist jedoch höher und angezeigte Fälle führen in den seltensten Fällen zu Konsequenzen für Täter*innen.

Mit Gewalt an FLINTA* muss Schluss sein!

FÜR SELBSTBESTIMMUNG UND WIRTSCHAFTLICHE UNABHÄNGIGKEIT:

Unsichtbare Erziehungs- und Care-Arbeit muss bezahlt werden, denn 57% der von Frauen verrichteten Arbeit ist unbezahlt. Frauen leisten im Vergleich zu Cis-Männern dabei im Schnitt 50% mehr unbezahlte Arbeit.

Durchschnittlich bekommen Frauen 18% weniger Geld als Cis-Männer. FLINTA* treten daher beruflich eher kürzer als Cis-Männer, indem sie zum Beispiel auf Teilzeit-Modelle umsteigen. Dadurch werden FLINTA* in die finanzielle Abhängigkeit zum

Partner gezwungen. Insbesondere für von Gewalt betroffenen FLINTA* bedeutet diese Abhängigkeit, dass sie sich dem gewalttätigen Partner nicht entziehen können.

FLINTA* brauchen finanzielle Sicherheit, die Selbstbestimmung erlaubt!

WAS BEDEUTET EIGENTLICH…

… FLINTA*?

Der Begriff soll all die Personengruppen sichtbar und hörbar machen, denen eine von Cis-Männern dominierte Welt eher selten eine Stimme einräumt.

F steht für Frauen

L steht für Lesben

I steht für Inter-Personen (Menschen, deren Geschlechtsmerkmale sich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen lassen)

N steht für nicht-binäre Personen (Menschen, die sich dem streng zweigeteilten Geschlechtersystem nicht zuordnen)

T steht für Trans-Personen (Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt eingetragenen Geschlecht übereinstimmt)

A steht für Agender (Menschen, die sich keiner Geschlechtsidentität zuordnen)

Das * versucht auch diejenigen sichtbar zu machen, die sich in keinem dieser Begriffe wiederfinden können und innerhalb einer cis-männlich dominierten Welt ebenso wenig eine Stimme bekommen

 

… Femizid?

Der Begriff bezeichnet tödliche Gewalt an FLINTA* aufgrund ihres Geschlechts.

 

… Care-Arbeit?

Care-Arbeit bedeutet Sorgearbeit. Wer Care-Arbeit verrichtet, kocht, erzieht, pflegt oder putzt. Der Begriff ist meist auf den familiären und häuslichen Rahmen bezogen.

 

… Cis-Männer?

 

Männer, deren Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt eingetragenen Geschlecht übereinstimmt.

 

Als DIE LINKE. Kreisverband Region Hannover rufen wir alle FLINTA* auf, sich unserem Streik am 8. März 2022 um 16:30 Uhr am Opernplatz anzuschließen!