Gedanken im Zuge der Auftaktsammlung des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge

Brigitte Falke

Brigitte Falke war am 2. November bei der Auftaktveranstaltung des Volksbundes deutsche Kriegsgräberfürsorge. "Ich habe über acht Jahre Versicherungen verkauft. Das war einfacher, als Menschen zum Spenden zu bewegen. Auf dem Rückweg zum Rathaus habe ich mich über das Problem mit Coskun Tözen unterhalten, der Bildungsreferent beim Volkbund ist.

Viele Menschen kennen den Volksbund vermutlich gar nicht mehr. Für diejenigen hier ein bisschen Input: https://www.volksbund.de/nc/niedersachsen/aktuelles.html

"Anderen stößt vermutlich der Begriff Kriegsgräberfürsorge übel auf. Viele Menschen sind aus den Kriegen nicht nach Hause zurück gekehrt. So übrigens auch einer meiner Großväter und der Halbbruder meiner Mutter nicht. Nun könnte man sagen, naja, waren Soldaten, haben für Hitler gekämpft. Wie mein Großvater dazu stand, weiß ich nicht. Über meinen Halbonkel hörte ich, dass er sich weigerte in die HJ einzutreten. Den haben sie zwangseingezogen, mit 17 Jahren. Mit 19 Jahren ging er als Kriegsstrafgefangener nach Russland. Er war ein Kind! Wo sie liegen? Ich weiß nur, mein Großvater wurde das letzte mal an der heutigen Grenze von Rumänien und der Ukraine gesichtet, mein Halbonkel im heutigen Weißrussland. Gräber gibt es bisher nicht. Und die Familie blieb immer unvollständig.

Das Finden von Gräbern und deren Pflege mag einmal der Ursprung des Volksbunds gewesen sein. Heute machen sie auch Bildungsarbeit und tragen zur Völkerverständigung bei. Wir haben uns in Europa mehr als tausend Jahre gegenseitig die Schädel eingeschlagen. Das reicht!"