Initiative "#rettedeintheater – keine Kulturwüste in Niedersachsen" wird im Landtag angehört

Daphne Weber

Es ist endlich soweit! Die Initiative "#rettedeintheater – keine Kulturwüste in Niedersachsen" wird am 24.9. im Landtag angehört. Für diese Anhörung kann man sich anmelden und als Gast dabei sein.

Es geht um 9 Millionen Euro Mehrbedarf für die kommunalen Theater in Niedersachsen – eigentlich Peanuts, wenn man sich die Ausgaben für Rüstung anschaut, oder die Gehälter, die sich mancher einsteckt.

Prekäre Arbeitsverhältnisse sind in unserer Branche eh schon an der Tagesordnung. Eine noch krassere Unterfinanzierung zwingt die Theater, noch schlimmere Arbeitsverhältnisse zu begründen. Dagegen gehen wir zu recht auf die Barrikaden!

Solidarische Grüße
Daphne Weber
KV Hildesheim

Aktionsteam #rettedeintheater:

Öffentliche Anhörung im Niedersächsischen Landtag
"Finanzierung der Theater in Niedersachsen"
24. September, 11:30 bis 12:30 Uhr

u.a. mit dem Aktionsteam #rettedeintheater
Laura Kiehne (ensemble-netzwerk)
Ulrike Seybold (LaFT Niedersachsen)
Harald Wolff (Vorsitzender der Dramaturgischen Gesellschaft)
Hasko Weber (Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein)
& den Politiker*innen des Niedersächsischen Landtags.

Kommen lohnt sich, denn diesmal geht’s nicht nur um Zahlen, sondern auch um Visionen.

Anmeldung (unbedingt erforderlich!):
E-Mail an rettedeintheater@web.de ...

Betreff: Meine Anmeldung fuer die oeffentliche Anhoerung

Text kopieren:
"Hallo,
hiermit moechte ich mich verbindlich anmelden fuer die #rettedeintheater-Anhoerung am 24. September um 11:30 Uhr in Hannover.
Name: eigenen Namen einsetzen
Institution/Beruf: eigene Institution/Beruf einsetzen
Mit freundlichen Gruessen"

Um was geht es?

Obwohl dank gezielter Aktionen vor der Sommerpause das Schlimmste verhindert werden konnte, sind die Zusagen aus der Haushaltsklausur von Seiten des Landes alles andere als ein Grund zum Aufatmen.

Zwar wurden die 3 Millionen für die kommunalen Theater – zur Erinnerung: der Mehrbedarf liegt bei 9 Millionen – als auch die zusätzlichen Gelder für die Freien Theater von der politischen Liste verstetigt. Zwar werden die Tarifsteigerungen für die Jahre 2019 und 2020 zum Teil vom Land übernommen.

Trotzdem gibt es einen Haken - Ab 2021 ist derzeit keine weitere Übernahme von Tarifsteigerungen durch das Land vorgesehen. Je länger nun die – just im Moment auszuhandelnden – Zielvereinbarungen mit dem Land laufen, desto prekärer wird die finanzielle Lage der kommunalen Theater: bereits nach 4 Jahren sind die zusätzlichen 3 Millionen nicht nur restlos – und zwar ausschließlich für Tarifsteigerungen – aufgebraucht, sondern es entsteht bereits ein Minus, das nur im künstlerischen Bereich aufgefangen werden kann. Und auch die Förderung der Freien Szene bleibt im Vergleich zu anderen Bundesländern quantitativ wie qualitativ mangelhaft.

Was uns kurzfristig als Erfolg verkauft werden soll, ist also langfristig für die Kunst ein Minusgeschäft.

Deshalb fordern das Aktionsteam #rettedeintheater, das Aktionsbündnis der Niedersächsischen Theaterschaffenden, sowie Musiker*innen, Sänger*innen, Tänzer*innen – zusammen mit ihren Zuschauer*innen – die niedersächsische Landesregierung weiterhin auf, die Koalitionsversprechen einzuhalten, die kulturelle Vielfalt im Flächenland Niedersachsen dauerhaft finanziell abzusichern und deutlich mehr Geld für die institutionelle und die freie Theater- und Orchesterlandschaft zur Verfügung zu stellen. Das Thema Kulturförderung muss im Landtag noch einmal neu verhandelt werden, darüber hinaus muss eine langfristige Perspektive substantieller und nachhaltiger Erhöhungen im Kunst- und Kulturbereich entwickelt werden, zu der auch die dauerhafte und vollumfängliche Übernahme von Tarifsteigerungen gehört.

Das Aktionsteam #rettedeintheater hat sich diesmal zur Unterstützung prominente Redner*innen der deutschen Theaterwelt eingeladen. Bei der öffentlichen Anhörung werden sie der Politik Rede und Antwort stehen. Hoffentlich dann mit langfristigem Erfolg.