Linksjugend & Die Linke Hannover stellen Mahnwache auf - Gegen die Rodung der Leinemasch!

Gemeinsam mit der Linksjugend errichtet Die Linke Region Hannover von Sonntag 04:00 bis Montag 23:00 Uhr eine Mahnwache gegen die Rodung der Leinemasch. Mit der Mahnwache bieten wir einen legalen Anlaufpunkt zum Protest gegen die Rodung.

Die Mahnwache befindet sich auf der Nordseite des Schnellwegs. Wir rufen dazu auf, die Mahnwache zu besuchen und sich dem Protest gegen die Rodung anzuschließen.
Der genaue Standort der Mahnwache sowie die möglichen Anreisewege können der angefügten Karte entnommen werden. 

Aktuelle Informationen finden sich unter https://leinemaschbleibt.de 

Doch warum ist der Ausbau des Südschnellwegs keine gute Idee? Warum wird die Masch seit Herbst 2022 besetzt?

Ausbau, der als Sanierung getarnt wird 

Dass die Brücken über den Hemminger Maschgraben, Seniebach und die Leine saniert werden müssen, steht nicht zur Debatte. Genau wie die marode Brücke über die Hildesheimer Straße, die jetzt durch einen Tunnel ersetzt werden soll, ist nicht das Problem.

Das Problem liegt daran, dass überall von einer reinen „Sanierung“ oder einer „Modernisierung“ gesprochen wird, doch anstatt im Bestand zu sanieren, wird der Südschnellweg verbreitert und angehoben. Ganz im Zeichen von „Weiter so“ wird hier ein erwarteter, höherer Autoverkehr als rechtfertig genommen, um diese Maßnahmen zu rechtfertigen. Das in einer Zeit, in der die Stadt Hannover mit ihrem „Masterplan-Mobilität“ eigentlich die „Förderung von Mobilitätsalternativen zum Kfz auf allen Wegen“ auf ihrer Agenda stehen hat. Der Ausbau und Finanzierung des ÖPNVs und eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs ist die Lösung, nicht der Ausbau von Schnellstraßen auf Autobahnniveau.

Ein Standstreifen ins nichts 

Der Ausbau wird außerdem damit gerechtfertigt, dass eine Standstreifen die Sicherheit erhöhen würde. Dass dieser Strandstreifen aber nicht im geplanten Tunnel vorhanden sein wird, sondern dort auf „Sicherheit durch Überwachungskameras“ geliefert werden soll, scheint bei der Stadt niemanden zu stören. Ein Standstreifen wäre außerdem auch nicht nötig, wenn der Autoverkehr durch attraktiven und günstigen ÖPNV reduziert werden würde.

Anhebung wegen des Hochwassers 

Der ganze Schnellweg soll zusätzlich um 1-2 Meter angehoben werden. Das soll den Schnellweg vor Hochwasser schützen. Ein Hochwasser, welches den aktuellen Stand des Südschnellwegs bedrohen würde, würde ganz Hannover fluten, inklusive des geplanten Tunnels. Wenn wir unsere Stadt vor Hochwasser schützen wollen, sollten wir nicht 13 Hektar wichtiges Biotop zerstören, welches einen großen Teil des Wassers aufnehmen kann.

Hier lebt der Biber 

Die Leinemasch ist aktuell der Zufluchtsort von zwei Bibern. Der Biber ist ein streng geschütztes Tier in Deutschland und war hier lange Zeit ausgestorben. Wir sollten uns in Zeiten des Artensterbens freuen, solche Tiere bei uns in der Stadt zu haben. Biber leisten nicht nur gute Arbeit für die Natur, sondern beleben ganze Landstriche. 

Geld ist auf einmal kein Problem?

Ständig wird uns erzählt, dass kein Geld da sei. Die neoliberale Logik, dass ein Staatshaushalt genau so funktioniert, wie die legendäre Schwäbische Hausfrau wird von fast allen Parteien des Bundestags propagiert. Wenn wir diese fehlerhafte Logik durchziehen wollen, dann sollten wir doch auch bei solchen Infrastrukturprojekten möglichst aufs Geld schauen oder nicht? Warum werden dann aber über 580 Millionen Euro in ein Projekt investiert, welches deutlich günstiger als Sanierung abgeschlossen werden könnte? Mit dem gesparten Geld, müssten wir hier in Niedersachen vielleicht keine Debatte über den Erhalt des 49€-Tickets führen?