Nachruf auf Alfred Klose

Alfred Klose (auf dem Foto 1. von rechts) ist gestorben.

Am Montag, 25.3.2019 ist Alfred Klose gestorben, nachdem er 3 Tage vorher einen Schlaganfall erlitten hatte. Alfred wurde 85 Jahre alt, wie sehr er bis zuletzt im Leben stand und an allen fortschrittlichen Bewegungen teilnahm, zeigt das Foto vom 21.3., als er in Hildesheim die Friedens- Aktive Clara Tempel auf ihrem Weg ins Gefängnis begleitete – natürlich wie immer mit dem Radio-Flora-Mikrofon.

Wir können sehr froh sein, Alfred kennengelernt zu haben. Er war ein Muster dafür, wie jemand eine führende Position innehat – nicht per Amt oder Macht, sondern durch selbstverständliche persönliche Autorität.

Alfred wurde in Sachsen geboren, begann sein Berufsleben als Bergmann im Ruhrgebiet. Als Metallarbeiter kam er nach Hannover. Er wurde IG Metall-Funktionär, leitete die DGB-Bundesschule in Springe. Viele lernten von ihm für ihr Leben, wie diese Gesellschaft funktioniert und was noch zu tun ist.

Alfred war ein Netzwerker. So wirke er in vielen Kreisen mit – bei gewerkschaftlichen Aktivitäten, bei attac, im antifaschistischen Umfeld – und immer sorgte er dafür, dass sie sich gegenseitig kennenlernten und zusammenwirkten. Typisch für ihn war immer die Solidarität, so sorgte er für gute Verbindungen zu den Verbänden ausländischer Kollegen in Hannover, es entstanden vielfältige Freundschaften. Der Internationalismus drückte sich auch aus im Eintreten für Kuba und die Kontakte nach Gernika.

Sein wichtigstes Arbeitsgebiet war die Pflege von Arbeiterkultur nicht als Museumsstück, sondern als lebendigen Kraftquell. Schönstes Ergebnis ist der DGB-Chor, den er vor über 35 Jahren mitgründete. Aber auch die Arbeit für ein 1.Mai-Fest, das kämpferisches und Familienfest verbindet, gehört dazu. Und die Nutzung von Radio Flora als Medium für fortschrittliche Bewegungen in und um Hannover.

Viel zu wenig wissen wir über sein Leben. Erzählen wir es uns gegenseitig! Und lernen wir davon – es werden viele gebraucht, diese Arbeit fortzusetzen.

 

Leb, dass du stündlich sterben kannst,
In Pflicht und Freude, stark und ehrlich.
Nicht dich, - das Werk, das du begannst,
Mach für die Menschen unentbehrlich.

Erich Mühsam, aus dem Gedicht zu Gedenken an Sacco und Vanzetti: