Zum tödlichen Anschlag auf die kurdische Aktivistin Nagihan Akarsel, Mitglied der Jineolojî-Akademie und Redaktionsmitglied der Zeitschrift

Parwaneh Bokah

Mitglied des Landesvorstand DIE LINKE. Niedersachsen

Vorsitzende Kreisverband Region Hannover
 

Zum tödlichen Anschlag auf die kurdische Aktivistin Nagihan Akarsel, Mitglied der

Jineolojî-Akademie und Redaktionsmitglied der Zeitschrift Jineolojî, die bei einem

bewaffneten Angriff in Sulayymaniya ums Leben gekommen ist.

Nagihan war in der Jugendbewegung der Universität, in der Presse und in der

Jineolojî-Bewegung aktiv. Sie war lange Zeit im Freiheitskampf der Frauen

Kurdistans aktiv und hat dafür jahrelang im Gefängnis ausgeharrt. In den

schwierigsten Jahren der Frauenrevolution in Rojava arbeitete sie an der Entwicklung

der Frauenfarben der Revolution und förderte die revolutionäre Bildung der Frauen

durch die Jineolojî. Sie tat dies in ganz Rojava und besonders in Afrin mit großem

Mut und Entschlossenheit. Sie berührte die Seelen und Herzen der Frauen in Şengal

(Sinjar), die die schlimmsten Formen der ISIS-Brutalität erlebten, als sie

Feldforschung betrieb, um Licht in diese Soziologie und Geschichte zu bringen.

Unser Mitglied der Jineolojî-Akademie, Nagihan Akarsel, arbeitete mit Frauen aus

Südkurdistan im Kurdisch Women’s Library and Research Center in Sulayymaniya.

Während ihrer Arbeit mit den Frauen Südkurdistans, die unter den schwersten

Folgen des Faschismus und der nationalstaatlichen Politik zu leiden hatten, wurde

Nagihan von den türkischen Besatzungstruppen brutal ermordet.

„Mit Wut und Zorn verurteilen wir diesen Anschlag, der einer Hinrichtung gleicht.

Diese Verbrechen werden von faschistischen und hegemonialen Mächten gegen alle

Frauen im Widerstand auf der ganzen Welt verübt. Wir fordern daher die kurdische

Regionalregierung auf, die Täter*innen so schnell wie möglich zu finden. Dieser

Angriff ist eine Fortsetzung der brutalen Morde an Yasin Bulut, Mehmet Zeki Çelebi

und Suhel Xorşid. Wenn dieser Mordfall nicht aufgeklärt wird, werden die

Kollaborateure der kurdischen Regionalregierung die Wut der aufkommenden Welle

unserer Frauenrevolution zu spüren bekommen“, so Parwaneh Bokah (DIE LINKE),

Kandidatin für die niedersächsische Landtagswahl, Kreisvorsitzende und Mitglied des

Landesvorstandes der Partei DIE LINKE.