Ratsfraktion: Hotelneubau nimmt Platz für Obdachlosenhilfe

Am Andreas-Hermes-Platz in Hannover wird ein neues Hotel gebaut. Dies führt sukzessive, je weiter der Bau voranschreitet, zur Verdrängung der Obdachlosenhilfe Hannover e.V., die unter der Woche dort ihre Zelte aufschlägt, um Obdachlose und andere arme Menschen nicht nur mit Essen zu versorgen. Mehr als 150 sind es an einem Donnerstag, innerhalb von zwei Stunden. Darunter eine Rentnerin, die nach eigenen Angaben von 80 Euro im Monat leben muss.

Woche für Woche kommt nun der Hotelneubau, bzw. Container zur Unterbringung von Mensch und Maschinen immer näher und nimmt so den Platz der Obdachlosenhilfe ein, die immer mehr an den Rand gedrängt wird.

„Es ist eine Frechheit, dass ein Hotelbau, welcher eben gerade keinen, dringend benötigten sozialen Wohnraum schafft, nun auch noch auf diese Weise zu Verdrängung von Obdachlosen beiträgt“ so Dirk Machentanz, sozialpolitischer Sprecher und Vorsitzender der Gruppe LINKE & PIRATEN, der sich an diesem Tag ein Bild von der Lage macht und mit Obdachlosen, sowie Vertreter*innen der Hilfsinitative spricht.

Jetzt sind Alternativen für einen neuen Standort gefragt. Diese müssen zentral für die Menschen erreichbar sein. Der Vorschlag der Obdachlosenhilfe ist der nahe gelegene Raum am Raschplatz vor dem „Mecki“. Dort wäre dann zumindest ein partieller Schutz vor der Unbill des Wetters gegeben - gerade wenn es dann kälter und ungemütlich wird nicht unwichtig.

Die Gruppe LINKE & PIRATEN wird dazu nach den Sommerferien einen Antrag einbringen, der auch verhindern soll, dass die Obdachlosenhilfe in die Peripherie von Hannover verdrängt wird.

 

Titelbild:Dirk Machentanz (Gruppenvorsitzender DIE LINKE & PIRATEN, 2.v.r.) mit Rebecca Flügel, Karin Makrygiannis und Mario Cordes von der Obdachlosenhilfe e.V.