Studierendenverbände fordern Solidarsemester 2020

Daphne Weber

Angesichts der dramatischen Situation für viele Studierende, die gerade ihre Nebenjobs verlieren, aber natürlich trotzdem laufende Kosten und Fristen für Abgaben haben, hat sich das Bündnis Solidarsemester 2020 zusammengefunden und Forderungen erarbeitet. Der parteinahe Studierendenverband dielinke.SDS ist auch mit von der Partie.

Im Bündnis Solidarsemester 2020 haben sich der fzs, die Landesstudierendenvertretungen von Sachsen, Brandenburg, NRW, der Bundesverband ausländischer Studierender, der Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft), die Hochschulgewerkschaft unter_bau, das Aktionsbündnis gegen Bildungs-und Studiengebühren, sowie die politischen Hochschulverbände dielinke.SDS, Campusgrün und die Juso Hochschulgruppen, die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland, die Zusammenkunft aller deutschsprachigen Physik-Fachschaften, der AStA der CAU zu Kiel, der AStA der Goethe-Universität Frankfurt, sowie die StuVe der Hochschule München versammelt, um die studentische Perspektive der aktuellen Situation an Hochschulen darzustellen und die studentischen Forderungen zu präzisieren.

Knapp 2/3 aller Studierenden sind auf ihre Jobs angewiesen, die sie durch die Krise nun verloren haben. Wir fordern daher ein Aussetzen der Mietansprüche durch Studierendenwerke. Die wegfallenden Einnahmen sollen durch Land und Bund kompensiert werden. Zudem sollte das BAföG an die Situation angepasst werden: Die Förderungshöchstdauer muss verlängert werden und es werden Not-Kriterien benötigt, die den eigenen durch die Krise bedingten Einkommensausfall oder den der Eltern mit berücksichtigen. Für Studierende, die keinen BAföG-Anspruch haben, ist unbürokratische Soforthilfe notwendig. Zwar fordern wir prinzipiell ein ausreichendes BAföG (alters-, studienzeit- und elternunabhängig als Vollzuschuss), sodass sonstige Studienkredite ihre Notwendigkeit verlieren. Dennoch sind aktuell viele Studierende de facto auf Studienkredite angewiesen. Viele haben bereits Kredite aufgenommen, deren Fristen den Krisenbedingungen angepasst und um mindestens sechs Monate verlängert werden müssen. Studierenden 
Im Sommersemester dürfen keine Langzeit- oder Zweitstudiengebühren, sowie Studiengebühren für ausländische Studierende verlangt werden.

Die aktuelle COVID-19-Pandemie stellt auch den Hochschulbereich vor erhebliche Herausforderungen. Konkrete Problemlagen ergeben sich bereits in der Semestergestaltung. Hochschulen sind nicht auf eine flächendeckende Umstellung ihrer Lehre auf ein digitales Studium eingestellt. Neben Defiziten bei der Qualifikation der Lehrenden und der digitalen Infrastruktur zeigt sich auch bildungswissenschaftlich, dass digitale Lehre erst in Kombination mit Präsenzformaten zu nachhaltigen Lehr- und Lernerfolgen führt.

Der Forderungskatalog des gemeinsamen Bündnis an Bund, Länder und Hochschulen findet ihr unter: https://solidarsemester.de/