Viva Cuba!

Sommerzeit ist Party-Zeit! Die große und kleine Politik pausiert – und wo sollte das besser gelingen als bei einer zünftigen Fiesta?

Am Samstag, dem 27. Juli, fand im Berliner Stadtbezirk Lichtenberg in der schönen Parkaue die Fiesta de Solidaridad von Cuba Sí statt. Sie erinnert an den symbolträchtigen Beginn des Kampfes gegen das von den USA unterstützte Batista-Regime in Kuba mit dem Sturm auf die Moncada-Kaserne durch Fidel Castro und seine Mitstreiter am 26. Juli 1953. Der Kreisverband Hannover war auch dieses Jahr wieder durch Gäste und Helfer vertreten und präsentiert einen kleinen Eindruck von der Veranstaltung.

Organisiert und finanziert wird die Fiesta jedes Jahr von der Bundesarbeitsgemeinschaft Cuba Sí in der Partei Die Linke. Mit dem Ziel politischer und materieller Solidarität mit dem sozialistischen Kuba wurde die Organisation am 23. Juli 1991 von Kuba-Freunden als AG der PDS gegründet und hat ihren Sitz in Berlin im Karl-Liebknecht-Haus. Die Arbeitsschwerpunkte sind heute in den Projekten „Milch für Kubas Kinder“ und „Kuba muss überleben“ gebündelt. Informationen über die abwechslungsreiche Geschichte von Cuba Sí finden Interessierte auf der Webseite der AG.

https://cuba-si.org/133/20-jahre-cuba-si

Die Fiesta selbst ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und in vielen Bereichen immer professioneller geworden. Dabei ist das Kunststück gelungen, einerseits eine familiäre, lockere Atmosphäre zu gestalten und andererseits trotzdem den politischen Charakter der Veranstaltung zu betonen. Unter anderem 44 Leningrad, Companía Bataclan, Conexión Cubana und der Liedermacher Tobias Thiele mit seiner Band sorgten für eine tanzbare Stimmung. Obligatorisch für die meisten Besucher war bei perfektem Wetter der Besuch der Mojito-Bar und der kubanisch-deutschen Grill-Ecke. Fachsimpeleien am Rum- und Zigarren-Stand oder Drinks aus frischem Zuckerrohr kamen ebenfalls gut an.

Daneben gab es aber auch politischen Talk zur aktuellen reaktionären Offensive der USA in Lateinamerika und der Verschärfung der US-Sanktionen gegen Kuba, Venezuela und Nicaragua. Cuba Sí stellte seine Solikampagne für die Geburtsklinik „Ramón Gonzalez Coro“ in Havanna vor und Teilnehmer der Soli-Brigaden berichteten über das Leben und Arbeiten auf den Cuba-Sí-Landwirtschaftsprojekten. Auch die neue kubanische Verfassung wurde besprochen.

Getragen wurde diese Veranstaltung von den vielen Ehrenamtlichen und den zahlreichen Spenden, auf denen sich die Aktivität von Cuba Sí gründet. Am Samstag, aber auch am Sonntag, waren Mitstreiter u. a. aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen (Hannover und Braunschweig), Sachsen und Hessen dabei.

Wichtige Themen an den vielen Infoständen verschiedener Soliorganisationen waren die aktuelle politische Lage in Lateinamerika, die Vernetzung der Mitstreiter und ihrer Organisationen, sowie konkrete Projekte in Lateinamerika, der EU und Deutschland. Exemplarisch sei hier z. B. die Humanitäre Cuba Hilfe e. V. aus Bochum genannt, die als einen aktuellen Arbeitsschwerpunkt die Soliorganisation mediCuba-Europe (MCE) bei medizinischen Projekten in Kuba unterstützt.

Gerhard vom Berliner Bündnis „Hände weg von Venezuela“ berichtete, dass seit Ende Januar jede Samstag Mahnwachen an der US-Botschaft für Venezuela stattfinden und erläuterte die Eindrücke aus der Demo vom 15. Juni am Brandenburger Tor. Samuel aus der Schweiz berichtete über die Koordinierung von Kuba-Gruppen in der Schweiz, die Gründung von ALBA Suiza, die Wichtigkeit der Vernetzung sowie mediale Manipulation und Entwicklung von Feindbildern in den Medien.

Das Comitê Lula Livre Berlin adressiert die Inhaftierung des brasilianischen Ex-Präsidenten Lula da Silva von der brasilianischen Arbeiterpartei sowie die negativen Auswirkungen der Rentenreform und massive Umweltzerstörung durch den amtierenden Präsidenten Bolsonaro.

Spanien war durch die PCE (Kommunistische Partei Spaniens) vertreten und erläuterte das Interesse an einer besseren Vernetzung und den dafür 2016 in Berlin gegründeten Verein.

Die bolivianische Botschaft war erstmals mit einem Stand vertreten und nahm Bezug auf das in der Verfassung des Landes verankerte Prinzip des „Guten Lebens“. Eine kurze Erläuterung dazu liefert der Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e. V.

https://www.ven-nds.de/projekte/abgeschlossene-projekte/utopista/das-gute-leben/el-buen-vivir-das-gute-leben-in-ecuador-und-bolivien

Die Botschaftsrätin und Stellvertreterin des kubanischen Botschafters in Berlin, Ivet Lopez Rodriguez, dankte am Sonntag noch einmal herzlich den Helfern und Freunden von Kuba für eine gelungene Fiesta und betonte die langjährige gelebte Solidarität zwischen den Sympathisanten um Cuba Sí und dem kubanischen Volk.